Sonntag, 27. Januar 2013

Puh, ich dachte schon, ich bin im falschen Jahrtausend: Empfiehlt Falkai doch tatsächlich auf Seite 194 unter 4.3.1. Erstmanifestation (17) Haloperidol?! Beim Statistischen Bundesamt die Patientenabgänge zu erfragen ist bislang nur summarisch und nicht methodenzentriert möglich. Wie die in Frankreich rausgekriegt haben, dass ein Östrogen zum Embolietod führte, ist mir unklar. Was dokumentieren die anders als in Deutschland? Wieso haben die dort den Datenzugriff? Hier ist nicht mal die Nebenwirkungsoption in der Roten Liste öffentlich online abrufbar, geschweige denn mit irgendwelchen Totenscheinen vernetzbar. Abgesehen davon ist die Dokumentationspflicht auf diesen Zetteln minimal. Da reicht ein Kreuz bei "Natürlicher Tod" und schon ist alles erledigt :( "How do you do" von Roxette entstand bereits 1992, lange vor dem Tumor. Es klingt wie der Soundtrack zum Totenscheinausfüllen. Auf dass die Wut des mit einem einzelnen Kreuz Beschriebenen laut genug ist. Später ist das Kreuz dann ja wenigstens noch aus Holz. Es ist das perfekte Hintergrundrauschen für Zugvögel. Wenigstens noch einmal aufschreien. So viel zum Stimmenhören bei einseitigen Dialogen, umgeben von abgewandten Polizisten, die es nicht mal nötig haben, eine Herzdruckmassage anzudeuten, so natürlich, wie das alles ist. Wo? In München 1999. Das war der letzte Tag, an dem ich Notarzt werden wollte. An dem Tag war das Thema für mich abgehakt. Drüber zu schreiben fällt mir leichter, als nochmal in die Situation hinein zu gehen. Sie war Chinesin. Kein Schwein hatte es nötig, die Carotis zu palpieren. Als Hospitant die Chorusline aufzubrechen kostete schon einiges Adrenalin. Hallo Lichtschacht! Scheiß-Schweigepflicht. Wann schreist du? Doch wohl am ehesten, wenn du allein bist, hoffe ich. Zumal umgeben von Polizei. Jedenfalls hätte ich auf meinem ganz persönlichen Totenschein gern mehr als ein Kreuz. Bitte. Muss ja nicht gleich ein toxikologisches Gutachten werden.

OK, ich habe die Antwort: Östrogene gibt es in Frankreich rezeptfrei. Es wäre auch zu schön gewesen, dort andere Informationswege zurückverfolgen zu können. OK, ich gebe es zu, zurück zu blättern fällt mir leichter als voraus zu planen.

Puh, bin ich heute wieder mies drauf. Dabei habe ich noch keinen einzigen Satz vom Interview abgetippt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen