Montag, 14. Januar 2013

Mich hat ein Pforzheimer unerwartet bei Xing angeklickt. ("Wenn du rülpst, zeige ich dir den Finger, Mistvieh", sagt Matuschke grad ins Mikro, grad als ob sich eine Fliege auf seine Nase gesetzt hat.) Ob er sich merkt, wem er alles schon mal ein Nacktfoto gemailt hat? Das Notebook damit habe ich verschenkt, ohne die Festplatte neu zu formatieren. Wozu auch. Da ist so viel Müll drauf. Da kommt es auf das eine Foto auch nicht mehr an. Die ganzen Synchronizitäten, die mir um Größenordnungen wichtiger sind als dieses eine Foto selbst, nicht mehr zurückverfolgen zu können, würde mir andererseits Angst machen. Vielleicht war ich sogar so spontan, es gleich in den Papierkorb zu schieben, um niemanden zu frustrieren. Lange her. Er erinnert sich bestimmt nicht an jeden einzelnen Internetkontakt. Redaktionell war die Abbildung nicht zu verwerten. Ich habe es jedenfalls nicht versucht, sondern sie lediglich als Hallo zwischen Tür und Angel eingeordnet. Aber den Verwertungszweck hat er wahrscheinlich auch nicht beabsichtigt - Berühmtheit zu erlangen, indem er sich im fernen Osten nackt abbilden lässt. So entspannt ist wahrscheinlich selbst das noble Pforzheim nicht. Inzwischen ist auf der Partition bestimmt längst irgendeine Komposition, die ich so auch nie zu hören bekomme. Ein tragfähiger Kontakt wäre schon gut, besser als dieses Ex-und-Hopp-Miteinander, dass da drüben üblich zu sein scheint. Obwohl es mir schon gut tat, dem saarländischen Polizisten sagen zu können, dass ich das Gespräch an der Stelle abbreche. Wahrscheinlich ist das Freiheit, zumindest ist es Selbstvertrauen: Vertrauen darauf, dass ich etwas aussprechen kann, ohne sofort Drehschwindel zu spüren.

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