Donnerstag, 10. Januar 2013

Durch das Risperdal erlebe ich den Hubschrauberabsturz heute weniger angstgetönt als 2005. Er durchdringt meinen Gedankenfilz weniger. Es fällt mir leichter, ihn isoliert und als Einzelereignis zu betrachten. Wahrscheinlich hat der Pilot 16.55 Uhr im Nebel eine Hochspannungsleitung übersehen. 2005 hatten die wohl erstmals mit Wärmebildkamera im Wald gesucht und waren dadurch abgelenkt. Mancher fliegt ja sehr niedrig, auch ohne landen zu wollen.

Hillert hat sich aus Bruchhausen gemeldet. Jetzt Wein zu bestellen ist wahrscheinlich bei dem kommenden Kälteeinbruch riskant.

Karin hat gelacht, als ich sie gefragt habe, ob sie wegen der Schießerei erst später nach Leipzig fährt.

Ich träume von einem Home Office Job in einer Verkehrsredaktion. Ich würde sogar Telefoninterviews machen. Nur nicht dem Interviewten in die Augen schauen müssen oder ihn mit dem eigenen Schweißausbruch konfrontieren müssen. Das verunsichert mich zu sehr. Ich stürze dann zu schnell ab.

Der MDR1 Radio Sachsen Stau-Pilot sagte vorhin, dass er wetterbedingt nur kurz in der Luft war. Das war gegen 15 Uhr.

In den Minuten während des Absturzes an dem Tag 2005 hatte ich grad das erste Mal die Räume des Dresdner DJV und des Innenministeriums betreten und war Tage darauf auch zur Trauerfeier in die Dreikönigskirche gegangen. Heute konzentriere ich mich schneller wieder auf mein eigenes Hier und Jetzt. Nicht dass ich dadurch mehr erreiche, aber ich lebe entspannter und zufriedener.

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